Dr. phil. Christian Boeser
Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung, Universität Augsburg
Leiter des Netzwerks Politische Bildung Bayern
Sich respektvoll auf den Anderen in einem Gespräch einlassen und gleichzeitig klar seine Meinung vertreten: was für eine gelingende Kommunikation im Privaten notwendig ist, gilt auch für Gespräche im gesellschaftlichen Raum. Aktuell häufen sich in unserer Gesellschaft allerdings zwei problematische Verhaltensweisen: Zum einen die Tendenz, die offene Auseinandersetzung zu vermeiden und zum anderen einen Hang zur offenen Feindseligkeit gegenüber Andersdenkenden, insbesondere wenn sich die Unterschiede auf konfliktträchtige Themen wie Integration, Klimaschutz oder Gender beziehen. Das Leben in den eigenen "Blasen" ist charakteristisch geworden für eine Gesellschaft, die sich in immer kleinere Gesellschaften aufteilt und immer weniger um einen gemeinsamen Nenner bemüht ist. Sowohl feindseliger Streit als auch die Vermeidung von herausfordernden Auseinandersetzungen sind in ihren Wirkungen für unsere Gesellschaft jedoch sehr problematisch. Damit stellt sich die Frage, wie wir wieder eine kritische, respektvolle Gesprächskultur etablieren und demokratische Streitkultur leben können.
Dr. Kai Unzicker
Senior Project Manager
Demokratie und Zusammenhalt
Bertelsmann Stiftung Gütersloh
Desinformationen haben insbesondere in den letzten Jahren an Brisanz zugenommen: nicht nur ist die Anzahl an Desinformationen rasant gestiegen, sondern durch den verstärkten Einsatz von KI wächst die Verunsicherung in der Gesellschaft, welchen Informationen man überhaupt noch trauen kann. Der Vertrauensverlust in das, was als Fakt gelten kann und was nicht, ist immens und hat große Auswirkungen auf die Demokratie. Im WebVortrag werden die grundlegenden Herausforderungen, die Desinformation für die Gesellschaft darstellt, sowie die Wahrnehmung in der Bevölkerung beleuchtet. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen, darunter die im Jahr 2024 erschienenen Bertelsmann-Studien „Verunsicherte Öffentlichkeit“ und „Präventiv, reaktiv, restriktiv“, werden Praxistipps gegeben, wie jeder Einzelne und die Gesellschaft als Ganzes resilienter gegen Desinformation werden können.
Die globale Politik ist immer in Bewegung - und mit ihr das Mächteverhältnis der Weltmächte. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Position Russlands, zumindest was die westliche Welt angeht, deutlich verändert. Dennoch muss man Russland nach wie vor als eine Großmacht betrachten. Die USA unter dem zum zweiten Mal gewählten Präsident Donald Trump wird wohl noch vehementer um globalen Machtzuwachs kämpfen. Russland setzt dabei alles daran, sich geostrategisch zu positionieren; und die Volksrepublik China droht die beiden Rivalen in allen Bereichen zu überholen. Matthias Hofmann wird das aktuelle Mächteverhältnis der drei Global Players USA, Russland und China analysieren und deren Selbstdarstellungen und tatsächliche Position als stärkste Weltmacht aufzeigen. vhs.KulturKarten-Veranstaltung Weitere Informationen zur vhs.KulturKarte: www.vhs-kulturkarte.de